Das Text+Berg-Korpus eignet sich vorzüglich zu linguistische Studien für Liebhaberinnen und Liebhaber der Berge. Denn es enthält alle von 1864 bis 2009 erschienenen Jahrbücher und Alpen-Zeitschriften des Schweizer Alpenclubs: 196 Bände, knapp 36 Mio. Wörter in digitaler Form korpuslinguistisch aufbereitet.
So kann man beispielsweise fragen, wie sich das Sprechen über Berge von 1864 bis heute verändert hat: Welches Vokabular wird in Berichten über das Bergsteigen verwendet? Welche Funktionen hat das Bergsteigen für den mentalen Haushalt der Gesellschaft?
Zu Beginn bloß eine kleine Illustration zum typischen Vokabular, das in den 1960er und 70er-Jahre verwendet wird im Vergleich zum Vokabular in den 1990er und 2000er-Jahren:
Man kann der Wortwolke entnehmen, dass Personalpronomen („ich“, „wir“) ganz wichtig sind, sich viel um die „Kameraden“ und die „Freunde“ dreht und damit das Gemeinschaftserlebnis Bergbesteigung inszeniert wird. Die Schönheit der Natur mit „Himmel“, „Sonne“, „Schnee“ und „Gletscher“ wird überschwänglich geschildert: „herrlich“, „prächtig“ ist das alles. Auffallend sind viele Verben, die ein Hinweis darauf sind, dass in diesen Büchern in erster Linie Geschichten erzählt werden (wie weitere Studien bestätigen).
Ganz anders sieht es in den 1990er und 2000er-Jahren aus: Der „Sport“ und der „Wettkampf“ finden Eingang in das Betätigungsfeld in den Bergen und die Publikation des SAC erzählt weniger Geschichten und Erlebnisse aus persönlicher Perspektive, sondern ist ein Service-Heft das über Touren informiert.
Doch Wortwolken sind nur der Anfang der Analysen. Mehr folgt.