Der Hannover Justus Georg Schottel (Schottelius), der von 1612 bis 1676 lebte, gilt als grosser Beeinflusser der Normdiskussion um die Deutsche Sprache im 17. Jh. Er meint grundsätzlich:

"Gleich wie die Wörter so wir wollen aussprechen / Abbildungen sind unserer Gedanken / also ist die Schreibung nichts anders / als ein Abbild der Wörter / und wan alle Wörter durchgehends bey jedwederem Teutschen ein gleiches Abbild / eine gleiche Ausrede oder gleichen Ausspruch hetten / so würde auch durchgehends die Rechtschreibung gleich seyn / weil aber unsere Teutsche Muttersprache auf so mancherley Art ausgesprochen wird / und in so viele Mundarten geteihlet ist / daß nach der gantz ungewissen Ausrede keine rechte durchgehende Rechtschreibung wird können aufgebracht werden / als muß der gute angenommene Gebrauch / und die Grundrichtigkeit der Sprache den besten Einraht geben."

Fussnote 2

Schottel setzt sich z. B. ein für:

  • Abschaffung überflüssiger Buchstaben (z. B. in "warumb" und "Frauw").
  • Differenzierung von [u] und [v] und [i] und [j].
  • Ausgefeiltes Interpunktionssystem mit Beystrichlei, Strichpünctlein, Doppelpunkt und Punkt.