Zehn Gründe, Facebook zu verlassen

Vor ein paar Tagen habe ich mein Facebook-Konto gelöscht. Es kostete mich nicht viel Überwindung, denn ich war kein aktiver Facebook-User. Trotzdem ist es interessant, sich zu überlegen, welche Gründe gegen die Facebook-Nutzung sprechen. Hier deshalb meine zehn Gründe – fotografisch untermalt –, die auch meine letzten Facebook-Posts waren.

nummer1

#1 Ein soziales Netzwerk ist toll, doch nur, wenn es in der Hand der Menschen ist, die das soziale Netzwerk bilden. Dieses hier ist in der Hand eines kommerziellen Unternehmens.

nummer2

#2 Sei wählerisch, wem du deine Daten anvertraust! Sei wählerisch, wie du sie ihm anvertraust!

nummer3

#3 Ich bin Korpuslinguist. Ich weiß, dass Sprechen Handeln ist. Und ich weiß, dass massenhafte Sprachdaten verräterisch sind. Das weiß auch Facebook. Das weiß auch Google. Das weiß auch die NSA. Machen wir es ihnen nicht zu einfach.

nummer4

#4 Das Argument „ich habe nichts zu verbergen“ ist irreführend: Die Daten der unauffälligen Masse erlaubt es erst, die Abweichung von der Norm zu finden.

nummer5

#5 Ich verwende FB professionell, z.B. um auf Projekte hinzuweisen – jetzt gerade: MACHT MIT BEI EINER TOLLEN UMFRAGE ZUM IMAGE VON DRESDENS STADTTEILEN!!! https://bildungsportal.sachsen.de/survey/limesurvey/index.php?sid=82571&lang=de
Aber privat share und like ich nicht und verfolge keine Statuskommentare. Das ist doch irgendwie fies…

nummer6

#6 Die Idee des Webs war es nicht, EINE geschlossene Plattform zu bauen, auf der man sein Leben verbringt, sondern ein Netz von dezentral organisierten Knoten. Diese Knoten können über beliebig verschiedene Kanäle auf immer neue Art vernetzt werden. Das Web ermöglicht es also frei zu wählen, mit welchen Geräten und welcher Software ich mich wie darin bewege und wie ich meine Inhalte präsentiere. Wenn schon Social Network, dann offen, frei und anpassbar!

nummer7

#7 Früher war es angeblich Gott, der unser Tun ein Leben lang verfolgte und alles über uns wusste. Heute ist es mit Sicherheit Facebook. Im besten Fall werden die Daten über uns für die Anzeige von Werbung verwendet. Im schlechteren an die Geheimdienste weitergereicht (freiwillig oder unfreiwillig). Und irgendwann wird wohl auch Facebook gehackt werden.

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#8 Warum muss ich mich überhaupt rechtfertigen, Facebook nicht zu benutzen? Muss ich?

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#9 Facebook ist ein Gefängnis, in dem die eigenen Daten lebenslänglich einsitzen. Und Facebook kann mit den Daten machen, was es will. Wenn man sein Konto löscht (was genug schwierig ist), verliert man damit eigentlich nur den Zugriff auf seine Daten.

nummer10

#10 Sorry, aber die meisten Inhalte auf FB sind langweilig. Soziale Netzwerke wären interessant, wenn es um etwas ginge: Demokratie, Meinungsfreiheit, Informationsfreiheit, Bürgerrechte, Wissen, Kunst etc. Aber dafür ist FB vielleicht nicht gerade die beste Wahl…

Zum Weiterlesen:

Fotos: Noah Bubenhofer

 

 

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Eine Antwort zu Zehn Gründe, Facebook zu verlassen

  1. Mark Z. sagt:

    Ich finde das nicht gut. Jetzt habe ich einen Facebookfreund weniger, d.h. weniger Aufmerksamkeit, einen geringeren Impact Factor… Du wirst deiner sozialen Verantwortung deinen Freunden gegenüber damit nicht nicht gerecht. Der Deal ist: Likest du mich, like ich dich, sharest du meinen Müll, share ich deinen. So eine Abmachung kann man nicht einseitig für hinfällig erklären. Zur Strafe lese ich jetzt deinen Blog nicht mehr. Ätsch!

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