Notker von St. Gallen stellt grundlegende phonetisch-phonologische Beobachtungen an. Er schafft das "Notkersche Anlautgesetz" worin er die Schreibung der Explosivlaute regelt. "ter brûoder - unde des prûoder" Notker Labeo [lat., "der Grosslippige"], auch Notker Teutonicus ["der Deutsche"], Gelehrter, um 950 im Kanton Thurgau (Ostschweiz) geboren, an der Pest gestorben am 29. 6. 1022 in St. Gallen, wo er die Klosterschule leitete. Notker übersetzte Psalmen, Aristoteles, Boethius, Cato, Vergil, Terenz u. a. ins Althochdeutsche und bemühte sich um aussprachegetreue Rechtschreibung. Notkersches Anlautgesetz:Wenn das unmittelbar vorausgehende Wort auf einen stimmlosen Konsonanten endet (bei Notker: p, t, k, pf, z, ch, b, d, g, f, h, z, s), wechseln die im Anlaut stehenden b, d und g zu p, t und k. Das Gleiche gilt am Anfang eines Satzes oder Satzteils. Beispiel: "tes koldes" Wenn dagegen das unmittelbar vorausgehende Wort auf einen Vokal oder auf einen stimmhaften Konsonanten endet (bei Notker: l, r, m, n), schreiben sich die Konsonanten im Anlaut als b, d oder g. Beispiel: "unde demo golde" Siehe auch das obige Beispiel "ter brûoder - unde des prûoder". |
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