Die Suchmöglichkeiten der Suchmaschinen

Natürlich sind die Suchmaschinen nicht auf die Bedürfnisse von Linguistinnen und Linguisten angelegt. Trotzdem kann man einiges tun.

Aufgabe 1
Gehe selber auf Entdeckungsreise! Schau dir die Suchmöglichkeiten von Google an und finde heraus, was alles möglich ist.

Findest du Lösungen, um Folgendes herauszufinden?
  1. Belege für das Wort "Natel" auf Schweizer Webseiten
  2. Belege für die Konstruktion "die Haare geschnitten gekriegt"
  3. Belege für das Wort "Aquarium" im Kontext der Universität Zürich
  4. Belege für das Wort "Aquarium" im Kontext des Deutschen Seminars der Universität Zürich
  5. Belege für das Wort "Handy" auf englischsprachigen Webseiten
  6. Belege für die Schreibweise "Zuerich" statt "Zürich"
  7. Belege für die Schreibweise "Photographie" statt "Fotografie"

Die Fragen in Aufgabe 1 oben sind mit Google alle lösbar. In der Hilfe zur Google-Suche findest du Anmerkungen zur nötigen Technik.

Ebenfalls sinnvoll ist ein Blick auf die Seite "Warum man Google benutzen sollte", auf der die Firma ziemlich selbstbewusst ihre Qualitäten hervorhebt.

Aufgabe 2
Vergleiche nun die Suchmöglichkeiten von Google mit jenen von Yahoo!, MSN Search und Altavista! Mit Hilfe von Altavista solltest du zusätzlich folgende Frage lösen können:
  1. Finde Belege für das Wort "Handy" in Dokumenten, die älter als 1995 sind!
  2. Wie entwickelte sich der Gebrauch der Wörter "Handy" und "Natel" in der Schweiz zwischen 1980 und heute?

Du hast nun bereits einige Erfahrungen mit der Benutzung von Suchmaschinen für linguistische Zwecke gemacht. Es stellt sich deshalb bereits die nächste Frage als folgende Aufgabe:

Aufgabe 3
Wo liegen die Probleme, wenn man Suchmaschinen benützen möchte, um das Web korpuslinguistisch zu durchsuchen?

Fast eine linguistische Suchmaschine: KWiCFinder Web

Der Gedanke liegt nahe, dass man zwar die Suchmaschinen nutzt, um Dokumente im Web zu finden, davor jedoch ein eigenes Programm setzt, das auf geschickte Art und Weise mit der Suchmaschine umgeht. Ein solches Programm könnte z.B. die Resultate, die eine Suchmaschine liefert, weiter aufbereiten und filtern.

Genau das macht z.B. der KWiCFinder von William H. Fletcher. Das Programm nutzt die Suchmaschine Altavista, präsentiert und filter die Resultate jedoch nach korpuslinguistischen Bedürfnissen.

Die Software läuft unter Windows und ist nach einer kostenlosen Registrierung hier erhältlich.

Hier ein Bildschirmfoto des Suchfensters in KWiCFinder:



Zusätzlich zu diesem PC-Programm bietet Fletcher auch eine Browser-Oberfläche an: Auf der Seite Web as Corpus bietet er einen Web Concordancer an, die auf der Suchmaschine Live Search basiert. Der Vorteil gegenüber einer Suchmaschine ist, dass man sich genau einstellen kann, welchen Kontext um den Suchbegriff herum man angezeigt haben möchte.

Ähnliche Konzepte verfolgen WebCorp von der Research and Development Unit for English Studies der Universität Central England, Birmingham und Matthias Hünings WebCONC.